Insbesondere in den Sommermonaten häuft sich die Zahl der zugelaufenen und entlaufenden Schildkröten. Zum Teil werden sie pünktlich zu den Sommerferien einfach ausgesetzt oder sie konnten dem Gehege entkommen bzw. haben beim Auslauf im Garten im unbemerkten Moment die "Flucht ergriffen".

Doch was macht man mit einer Schildkröte, die plötzlich im Garten sitzt?

Man kann als erstes schauen, ob sie jemand vermisst, in der Umgebung umhorchen, selbst Anzeigen schalten, in Tierheimen und Auffangstationen nachfragen. Da viele Arten artgeschützt sind, lasst euch bitte die Papiere zeigen, damit der Halter nachweisen kann, dass es sich tatsächlich um seine eigene Schildkröte handelt. Keinen Halter gefunden? Dann wendet euch an die zuständige Behörde, wo die Tiere gemeldet sein sollten. Die Mitarbeiter werden euch dann mitteilen, ob die Art unter Artenschutz steht und ob ihr sie behalten/ vermitteln dürft. Schaut beispielsweise mal hier im "Behördendschungel" Wie bringt ihr sie bis dahin unter? Landschildkröten können vorübergehend einfach einen Platz im Garten bekommen. Blickdicht und gut abgegrenzt (sind gute Kletterer) und zur Ernährung bekommen sie Wildkräuter. Wasserschildkröten kann man in einem kleinen Becken mit Landteil unterbringen, z.B. einfach eine blaue Sandmuschel mit einem großen Stein in der Mitte.

Schildkröten sind wahre Künstler im Verstecken. Wer seine Schildkröte vermisst, braucht daher nicht gleich von Ausbruch oder Diebstahl ausgehen, sondern sollte das Gehege nochmals gründlich durchsuchen. Manchmal tauchen sie nach Tagen wieder auf, als sei nichts gewesen. Sie haben sich einfach nur gut unter einem Busch oder in der Erde versteckt. Hat man ein Schlupfloch gefunden, sollte man auf jeden Fall Nachbarn informieren und Zettel in der Ortschaft aufhängen. Zur Vorbeugung sollten Schildkröten nicht auf dem Rasen Auslauf bekommen sondern wirklich nur Tag und Nacht im ausbruchsicheren Außengehege verbringen.